Demokratie ist weder gegeben noch selbstverständlich. Sie ist auch niemals abgeschlossen und vollendet, sondern vielmehr stetiger Auftrag, jeden Tag aufs Neue für Freiheit und Meinungsvielfalt in Österreich einzutreten.
Jungen Menschen die Besonderheiten von Parlamentarismus und Demokratie näherzubringen, halte ich daher für eine zentrale Aufgabe der Politik, da diese künftig die Zukunft unseres Landes gestalten werden. Nach Reihung des jeweiligen Bundesratsvorsitzes werden Schulen des betreffenden Bundeslandes eingeladen, vor Ort im Hohen Haus Gesetzesvorschläge zu diskutieren: sich in den Klubs auf einen gemeinsamen Standpunkt zu verständigen, mit Unterstützung der „echten“ Nationalratsabgeordneten Kompromisse und Koalitionen mit anderen zu finden und schließlich aktiv im Plenum ihren Standpunkt in einer eigenen Rede in den Räumlichkeiten der Gesetzgebung und unter dem Vorsitz des Nationalratspräsidiums zu äußern. Damit lernen sie nicht nur den Berufsalltag der Abgeordneten zum Nationalrat und Mitglieder des Bundesrates kennen, sondern lernen auch, so manche Herausforderungen, die diese Aufgabe mit sich bringt, mit Erfolg zu meistern. Es ist immer wieder eine besondere Freude, den Jungpolitikern im Plenum zu ihrem Gesetzesvorschlag das Wort zu erteilen und zu sehen, mit wieviel Engagement ihre Statements vorgetragen werden. So spannend kann und soll die politische Auseinandersetzung sein! Wir freuen uns auf Euch!
Wolfgang Sobotka
Präsident des Nationalrates
Deine Meinung zählt!
Liebe Schülerin, lieber Schüler!
Was du bisher vielleicht nur aus der digitalen Welt, von Livestreams oder TV-Sendungen kennst, wirst du bald hautnah miterleben. Am 29. November wirst du nämlich selbst im Plenarsaal des Parlaments Platz und Stellung nehmen zu jenen Anliegen, die dir wichtig sind.
Du wirst sehen, dass es wirklich spannend ist, sich mit den Argumenten anderer auseinander zu setzen, Verständnis für die Position anders Denkender aufzubringen und dann selbst zu versuchen, möglichst viele andere Abgeordnete von deiner Meinung zu überzeugen.
Dazu wirst du die Regeln einer parlamentarischen Diskussion kennen und die Abläufe verstehen lernen, die den Weg der Meinungsbildung im Parlament bestimmen. Das Jugendparlament ist eine einzigartige Chance, einen demokratischen Prozess und damit den Weg eines neuen Gesetzes von Anfang an mitgestalten zu können.
Du wirst dabei die Erfahrung machen, dass es im Leben oftmals notwendig ist, Kompromisse einzugehen, man dabei die eigenen Ziele und Wertvorstellungen aber nicht aus den Augen verlieren darf.
Wenn man bereits viele Jahre im Parlament tätig war, wird natürlich vieles zur Gewohnheit. Deshalb ist es für uns Parlamentarier so wichtig, immer wieder von Neuem zu sehen, wie Jugendliche heute an das Lösen von Problemen herangehen. Nicht nur ihr werdet in den beiden Tagen etwas dazu lernen; auch wir Mandatarinnen und Mandatare werden von euch etwas lernen. Ich bin schon gespannt darauf, wie ihr argumentieren werdet, welche Diskussionen sich in den Ausschuss- und Plenarsitzungen ergeben und welche Koalitionen sich in euren parlamentarischen Klubs schließlich finden.
Jetzt liegt es an dir. Überzeuge uns davon, dass wir von dir lernen können!
Als Präsident des Bundesrates freue ich mich schon auf dich und deine Klasse. Die beiden Tage im Parlament werden dir neue Einblicke eröffnen und sicher auch Lust auf mehr Politik machen. Und wer weiß – vielleicht sehen wir einander ja eines Tages wieder im Plenarsaal, wenn deine Begeisterung, sich für andere Menschen einzusetzen und sich in der Demokratie zu engagieren, von den Wählerinnen und Wählern mit einem Sitz im Parlament belohnt wird.
Karl Bader
Präsident des Bundesrates
Liebe Schülerin, lieber Schülerin,
herzlich willkommen im Parlament!
Ich freue mich sehr über Dein Interesse am Jugendparlament, das am Freitag,
29. November 2019 tagen wird, und hoffe, dass Du mit Deiner Klasse dabei bist! Nutze diese Gelegenheit, denn sie bietet Dir die einmalige Möglichkeit, die parlamentarischen Abläufe vor Ort kennenzulernen und mitzuerleben, wie politische Entscheidungen im Rahmen des Gesetzgebungsprozesses schlussendlich zustande kommen.
Ihr seid die Zukunft dieses Landes, und unsere Demokratie braucht junge Menschen, die sich in den verschiedensten Bereichen engagieren, einbringen und mitgestalten wollen. Miteinander reden, zuhören, sich in die Lage des anderen versetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen – all das ist im täglichen Leben notwendig, gilt aber auch für den Parlamentarismus. Das Jugendparlament soll Dir Einblick in die Arbeit der Abgeordneten geben. Es erwartet Dich ein spannender Tag im Hohen Haus, der möglicherweise auch Lust auf (politisches) Engagement in Dir weckt.
In diesem Sinn freue ich mich schon sehr auf Deine Bewerbung und Teilnahme sowie auf interessante Diskussionen!
Robert Seeber
Designierter Präsident des Bundesrates
Liebe Schülerinnen und Schüler aus OÖ und NÖ!
Als Oberösterreicherin freut es mich besonders, Schülerinnen und Schüler aus meinem Heimatbundesland an meinem „Arbeitsplatz Parlament“ in Wien begrüßen zu dürfen. Die Niederösterreicher/innen sind mir natürlich genauso herzlich willkommen!
Seit nunmehr zwei Jahren darf ich Nationalratsabgeordnete und als solche auch Jugendsprecherin der ÖVP sein. Meine politische Laufbahn hat dort begonnen, wo ihr gerade drinsteckt: in der Schule als Schulsprecherin. Also wer weiß, vielleicht haben wir es hier mit künftigen Nationalratsabgeordneten zu tun!?
Ich finde es großartig, dass ihr Euch für das Jugendparlament beworben habt! Das zeigt mir, dass die Jugend von heute gar nicht politikverdrossen ist, obwohl das oft gesagt wird. Ich kann Euch nur ermutigen, Euch aktiv einzubringen und zu sagen, was Euch gefällt beziehungsweise nicht gefällt in der Schule, in der Gemeinde, in der Stadt, in Österreich. Demokratie ist nichts automatisch Gegebenes, wir müssen täglich daran arbeiten, um sie zu erhalten. Was Demokratie im täglichen Leben bedeutet, wie man sich aktiv einbringen kann, wie ein Gesetz entsteht und was Abgeordnete so tun, werdet ihr beim Jugendparlament erfahren.
Ich freue mich auf Euch!
Eure Claudia
Liebe SchülerInnen,
Mitwirken und Teilhaben ist für eine funktionierende Demokratie unabdingbar. Wie Abläufe, die parlamentarische Arbeit, die Gepflogenheiten, die verschiedenen Stufen und Wege von Entscheidungen sowie Politik allgemein im Hohen Haus abläuft, kann durch das Jugendparlament nachempfunden werden – direkt vor Ort: in den Räumlichkeiten, wo tatsächlich Ausschussarbeit, „Nationalratssitzungen & Co“ stattfinden. Die Demokratie, ihr Erhalt und Weiterentwicklung ist unser höchstes Gut. Ich freue mich, ein Teil dieses Prozesses sein zu dürfen und diese Erfahrungen mit euch, den teilnehmenden SchülerInnen, auszutauschen. Politik betrifft uns alle jeden Tag – gestern, heute, morgen. Es liegt an uns, sie zu gestalten, und ist unsere Pflicht, daran teilzunehmen!
Eva Maria Holzleitner
Liebe Schülerinnen und Schüler,
willkommen im Parlament!
Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, um an diesem Projekt mitzuwirken!
Es ist mir eine große Ehre, euch, die die Zukunft unseres Landes repräsentieren, am 29. November bei uns im österreichischen Parlament begrüßen zu dürfen.
Eine der Aufgaben von uns Abgeordneten ist es, der Jugend in Österreich gebührend Gehör zu verschaffen und ihr eine Stimme zu verleihen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist dabei das Jugendparlament.
Erwarten wird euch ein spannender Tag mit einer Vielzahl an neuen Eindrücken. Außerdem bekommt ihr einen hautnahen Einblick in demokratische Prozesse im Parlament. Für mich steht an diesem Tag im Vordergrund, Gespräche auf Augenhöhe mit euch führen zu können.
Da ich meine ersten Gehversuche in der Politik ebenfalls in der Schule als Schulsprecher gestartet habe, freue ich mich darauf, euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Außerdem möchte ich euch allen die Möglichkeit geben, gehört zu werden, mitreden zu können, aber auch einen kritischen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Gestaltet mit, überzeugt andere von eurer Meinung und führt Diskussionen. An diesem Tag seid ihr die Politikerinnen und Politiker!
Wir sehen uns!
Euer Michael Schnedlitz
Liebe Schülerinnen und Schüler,
Demokratie ist nicht gegeben, Demokratie wurde erkämpft!
Das allgemeine Wahlrecht in Österreich wurde 1907 für Männer und 1918 für Frauen eingeführt und war nicht selbstverständlich. Jahrhundertelang haben Bürgerinnen und Bürger dafür gekämpft, damit sie entscheiden dürfen, wer sie regiert. 2007 wurde als Meilenstein in Österreich das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre herabgesetzt. SchülerInnen und Jugendliche sind ein Teil dieser Gesellschaft und haben somit auch das Recht, mitzuentscheiden. Denn Probleme und Sorgen von SchülerInnen und Jugendlichen müssen auch von der Politik gehört werden!
Jetzt habt ihr die Chance, am 29. November 2019 im Plenarsaal des Parlaments zu tagen und eure Anliegen kundzutun. Der Einblick in die Arbeitsweise des Parlaments ist ein besonderer, denn er regt zum Mitmachen an. Das Parlament ist jener Ort, an denen Diskussionen und Abstimmungen zum Wohle der Gesellschaft stattfinden. Zur Gesellschaft gehört auch ihr! Deshalb ist es umso wichtiger, Probleme, Sorgen, Anregungen, Ideen und Vorschläge von der nächsten Generation zu hören und anzupacken.
David Stögmüller
Als jüngster Abgeordneter im Parlament liegt es mir besonders am Herzen, dass ihr als die zukünftigen Entscheidungsträger_innen Österreichs einen Einblick ins Parlament erhaltet. Häufig trifft man als junger, politisch engagierter Mensch auf Leute, die meinen, einem die Welt erklären zu müssen. Politische Arbeit ist jedoch mehr als nur abstrakte Diskussionen zwischen alteingesessenen Spitzenpolitiker_innen. Politik ist der Ort, an dem wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben. Und genau deswegen braucht es euch, eure Ideen und euren Mut, um diesen Ort mitzugestalten. Ich freue mich sehr darauf, euch an diesem Tag begleiten und euch zeigen zu dürfen, wie lebendig Politik sein kann!
Euer Yannick